Immer mehr Verbraucher wollen bio. Doch der hohen Nachfrage nach Lebensmitteln aus ökologischer Erzeugung steht ein zu geringes Angebot von heimischen Erzeugern gegenüber. Es fehlt an weiteren Landwirten und Erzeugern, die ebenfalls umstellen – auf ökologische Milchvieh- oder Milchziegenhaltung, auf ökologischen Weinbau oder auf ökologische Bienenhaltung. Demeter Baden-Württemberg e.V. lädt Bauern, die an einer Umstellung interessiert sind und sich über betriebliche Perspektiven und Entwicklungschancen informieren möchten, zu speziellen Info-Tagen ein.
Die Nachfrage nach Lebensmitteln in Bio- oder Demeter-Qualität steigt weiter, und das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg hat seit 2012 den Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“ aufgelegt. Er soll die Rahmenbedingungen für bereits ökologisch wirtschaftende Betriebe verbessern und den Neueinstieg im Ökolandbau erleichtern.
Immer mehr Bauern beschäftigen sich mit Umstellungsfragen
Laut Demeter-Geschäftsstelle in Leinfelden-Echterdingen hat sich die Zahl der Anfragen von Betrieben, die sich für eine Umstellung interessieren, im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdreifacht.
„Diese Zahlen stimmen hoffnungsfroh und zeigen, dass der Ökolandbau gerade für junge, aber eben auch gewachsene landwirtschaftliche Betriebe als zukunftssichernde Option der erfolgreichen Betriebsentwicklung wahrgenommen wird. Die Verbände des ökologischen Landbaus in Baden-Württemberg bauen mit gezielten und bedarfsgerechten Informations- und Beratungsangeboten das bestehende Angebot weiter aus“, meint Johannes Ell-Schnurr, Geschäftsführer von Demeter Baden-Württemberg e.V. Die Umstellertage für Landwirte in Baden-Württemberg sind Veranstaltungen im Rahmen der „bio-offensive“. Dieses Projekt wird gefördert durch die Landwirtschaftliche Rentenbank und durchgeführt durch die Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL), sowie dem Verband der Landwirtschaftskammern (VLK).
„So unterschiedlich die Motivationen und Ideale der Landwirte auch sein mögen, am Ende steht die Frage der Wirtschaftlichkeit und der Zukunftssicherung“, weiß Berater Erhard Gapp vom Beratungsdienst Ökologischer Landbau e.V. aus Erfahrung. In den vergangenen Jahren hat er über 200 Öko-Betriebe beraten und begleitet sowie über 30 Bauern bei der Umstellung auf Öko betreut. „Bei den Umstellertagen spielen diese Fragen eine große Rolle.“ Erhard Gapp ist einer der Experten, der bei den Veranstaltungen für diese wichtigen und weitere Fragen der Teilnehmer zur Verfügung steht.
Demeter-Umstellertage in Baden-Württemberg
Alle interessierten Landwirte, ob konventionell oder bereits ökologisch wirtschaftend, lädt Demeter aktuell zu Umstellertagen ein und informiert darüber, wie eine Umstellung auf die Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise gelingt. Eine Besichtigung eines Demeter-Betriebs sowie Vorträge von Fachreferenten, Betriebsleitern, Marktpartnern und Öko-Beratern vermitteln die wichtigsten Grundlagen. Praxisnahe und erfahrene Öko-Berater stehen den Teilnehmern auch für individuelle Fragestellungen und für Gespräche bereit. Anhand von Fakten, Zahlen und Daten erhalten die Teilnehmer umfassende Informationen zu Absatzmöglichkeiten und zur Marktentwicklung im Bio-Segment.
In einer Reihe von insgesamt fünf Informationstagen finden im Juni 2015 zwei Umstellerveranstaltungen in Baden-Württemberg statt:
25.Juni 2015 – 9.30 bis 14.30 Uhr
Betriebsbesichtigung und Veranstaltungsort: Daniel Boxriker, Maitiser Straße 3, 73529 Schwäbisch Gmünd - Radelstetten
Sie möchten praktischen Biolandbau kennen lernen und wissen, worauf es bei der Ökologischen Milchviehhaltung und in der Biologisch-Dynamischen Praxis ankommt? Wir laden Sie ein, am Donnerstag dem 25.06.2015 zum Demeter-Umstellertag auf den Betrieb der Familie Boxriker zu kommen. Mit den Betriebsleitern, Marktpartnern und der Demeter-Beratung werden offene Fragen geklärt und Chancen für die Bio-Umstellung präsentiert. Die Teilnahme ist kostenlos.
Programm:
Referenten und Mitwirkende - Franziska Bühlen, Beratungsdienst Ökologischer Landbau e.V. - Daniel Boxriker, Demeter-Landwirt - Reiner Gansloser, Vorstand der Molkerei Schrozberg
Hier finden Sie die Anmeldeunterlagen. Bitte melden Sie sich bis zum 19.06.15 verbindlich an: Per Fax: 0731 - 9217837, E-Mail: fbuehlen@oekoulm.de, Telefon 07023 - 954126 oder online unter www.demeter.de
Vergangene Veranstaltung im Zuge der Umstellertage:
10.Juni 2015 – 9.30 bis 14.30 Uhr
Betrieb Oberrauchenhof, Paul Reich, Kapellenweg 7, 79261 Gutach-Oberspitzenbach
Sie wollen praktischen Biolandbau kennen lernen, wollen wissen, worauf es bei der Ökologischen Milchziegenhaltung und in der biologisch-dynamischen Praxis ankommt? Dann sollten Sie am Mittwoch dem 10.06.2015 zum Demeter-Umstellertag auf den Oberrauchenhof zu Familie Reich kommen. Mit den Betriebsleitern, Marktpartnern und der Beratung werden offene Fragen geklärt und Chancen für die Bio-Umstellung präsentiert. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Programm:
In Baden-Württemberg werden derzeit 21.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche von mehr als 500 Betrieben biodynamisch bewirtschaftet. „Dennoch reicht das nicht, um die Nachfrage nach Demeter-Rohstoffen aus Baden-Württemberg zu befriedigen", relativiert Johannes Ell-Schnur diese Bilanz und ermutigt zur Umstellung auf Demeter. „Mit der hohen Nachfrage, dem guten Preisniveau, der erfolgreichen Positionierung als Premium-Marke und den aktuellen Förderbedingungen bietet Demeter nicht nur für die rund 300 Demeter-Verarbeiter und etwa 1.500 Erzeuger der Markengemeinschaft, sondern auch Umstellern beste Zukunftschancen. Verbraucher, verstärkt gerade auch jüngere Konsumenten, finden die Marke gut, schätzen die Produkte, zahlen den Preis, den sie wert sind und setzen auf glaubwürdige Nachhaltigkeit“, so der Agraringenieur Johannes Ell-Schnurr.
Klare Marktvorteile für Öko Der Bio-Gesamtumsatz stieg im vergangenen Jahr um 4,8 Prozent, das Wachstum im Naturkostfachhandel kommt auf neun Prozent (Quelle: BÖLW „Daten Fakten Zahlen“) . Insgesamt belief sich der Umsatz mit Biolebensmitteln im letzten Jahr auf 7,91 Milliarden Euro.
Demeter noch erfolgreicher Wachstum und Marken-Image von Demeter bieten Perspektiven für Erzeuger, denn die Wachstumsrate von 15 Prozentpunkten mit Demeter-Produkten liegt um das Dreifache über der des Bio-Marktes insgesamt und ein Drittel über der des Fachhandels. Damit ist Demeter die Bio-Marke mit dem größten Umsatz-Wachstum.
Ein Ergebnis der Leserbefragung „Marken3klang“: Demeter ist die bekannteste, sympathischste und am häufigsten verwendete Bio-Marke. Regelmäßig beweist Demeter in dieser Untersuchung seine Ausnahmestellung am Markt. Mit 92,7 Prozent beim Faktor Bekanntheit, Sympathiewerten von 74,4 Prozent und einer Verwendung von 74,3 Prozent liegt Demeter in den drei Rankings im Vergleich mit allen wichtigen Marken der Naturkost-Branche im Mischsortiment vorn.
Die Studie des Marktforschungsinstituts Forsa zu den Lieblings-Marken der Deutschen spiegelt wider: Demeter hat es in dieses Jahr unter die Top 50 geschafft, ist gleichauf mit Coca Cola die drittbeliebteste Lebensmittelmarke und landete insgesamt auf Platz 27.
Gesund und gemeinsam wachsen Demeter-Betriebe in Baden-Württemberg profitieren von einem breiten und fachkompetenten Serviceangebot, welches vom Demeter Verband in Baden-Württemberg organisiert wird. Darüber hinaus findet Beratung auch in Form von kollegialer Beratung von Landwirt zu Landwirt in den regionalen biodynamischen Arbeitsgemeinschaften statt. Unterstützt wird dies durch entsprechende praxisorientierte Fortbildungs- und Seminarangebote der Geschäftsstelle von Demeter Baden-Württemberg.
Weitere Informationen finden Sie unter www.boelw.de