Demeter-Betriebe erbringen jährlich 144.200 Euro pro Betrieb an Nachhaltigkeitsleistungen

Demeter-Betriebe belegen mit Regionalwert-Leistungsrechnung ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit

Kühe auf der Weide © Eva Wolf

76 Demeter-Betriebe haben in einem Gemeinschaftsprojekt der VDE Markt GmbH, der Molkerei Schrozberg, des Demeter-Landesverbandes Baden-Württemberg e.V. und der Regionalwert Leistungen GmbH ihren Beitrag an Nachhaltigkeitsleistungen für Umwelt und Gesellschaft ermittelt und bewerten lassen. 

Das Ergebnis: Die 76 Demeter-Betriebe erbringen Nachhaltigkeitsleistungen im Wert von 11 Mio. Euro im Jahr, was rund 144.200 Euro pro Betrieb und rund 1.453 Euro pro Hektar entspricht.

Die Leistungsbilanz deckt mit über 500 Kennzahlen eine große Bandbreite an Bereichen ab. Diese wurden in einem wissenschaftlich begleiteten partizipativen Prozess mit Landwirten erarbeitet und umfassen z.B. Biodiversität, Klimaschutz, Wasserschutz, Tierwohl, regionale Wirtschaftskreisläufe, regenerative Energien, aber auch soziales Engagement.

Allein beim Erhalt und Aufbau der Bodenfruchtbarkeit erreichen die 76 Demeter-Betriebe einen hohen Grad an Nachhaltigkeit, der rund 1,5 Mio. Euro entspricht. Bei der Rückbindung von Kohlenstoff im Boden als klimawirksame Maßnahme erreichen die Betriebe 88,3 Prozent auf der Nachhaltigkeits-Skala. Der Mehrwert, der für Klima- und Wasserschutz erbracht wird, liegt bei über 3,6 Mio. Euro pro Jahr, die Biodiversitätsleistungen entsprechen 2,35 Mio. Euro. Der selbst produzierte Strom der Höfe erreicht 3.467.205 kWh.

Die Zahlen belegen: Der gesellschaftliche Mehrwert, den die Demeter-Landwirtschaft durch ihre Leistungen erbringt, geht in die Millionen!

„Wir freuen uns, dass sich so viele Betriebe dem Thema stellen und sich bewerten lassen. Jeder einzelne Hof profitiert von der Auswertung seiner Leistungen und sieht gleichzeitig, in welchen Bereichen es Handlungs- und Entwicklungsmöglichkeiten gibt“, so Klaus Wais, Geschäftsführer der VDE Markt. Die VDE handelt als Zusammenschluss von Demeter-Erzeugern im süddeutschen Raum mit Demeter-Getreide und schätzt die Leistungsrechnung als Selbstoptimierungsinstrument.

„Die detaillierten Zahlen und Fakten sind für die politische Diskussion wichtig“, erklärt Molkerei-Vorstand Siegfried Meyer. „Wir sehen jetzt ganz klar, dass die staatlichen Subventionen gerade einmal ein Drittel unserer Nachhaltigkeitsleistungen abdecken. Zwei Drittel erbringen wir Demeter-Betriebe auf eigene Kosten bzw. gratis für unsere Gesellschaft. Hier gibt es politischen Handlungsbedarf im Hinblick auf das Ziel 30 Prozent Ökofläche.“

Und Christoph Reiber, Geschäftsführer des Demeter Landesverbandes Baden-Württemberg, ergänzt: „Die Regionalwert-Leistungsrechnung ist ein großartiges Instrument für das Sichtbarmachen der von den Betrieben schon erstellten Leistungen für das Gemeinwohl und für noch mehr Nachhaltigkeit. Sie bietet eine fundierte Grundlage für die dringend erforderliche Debatte zur Herkunft der auskömmlichen Honorierung der Gemeinwohlleistungen unserer Betriebe. Verbraucher können somit erfahren, was bio-dynamische Landwirte für die Umwelt und die Gesellschaft leisten und sie dabei durch ihren Einkauf von Demeter-Produkten unterstützen. Wir wünschen uns, dass weitere Betriebe an der Leistungsrechnung teilnehmen, ganz gleich ob konventionell, Bio oder Demeter.“

Der Demeter Verband feiert in diesem Jahr 100 Jahre biologisch-dynamische Landwirtschaft. Die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsanalyse und der Leistungsrechnung zeigen, dass die Demeter-Höfe bereits vielfältige Antworten auf unsere Umwelt- und Nachhaltigkeitsprobleme haben und umsetzen, also schon lange Teil der Lösung sind. Und die Ergebnisse zeigen, dass die Demeter-Höfe wirksame Perspektiven für die nächsten 100 Jahre bieten.

Betriebe, die teilnehmen möchten, sind herzlich eingeladen mitzumachen:  
www.regionalwert-leistungen.de

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2024