Gartenrundbrief nimmt Abschied von seinem Gründer

von Iris Mühlberger im Gartenrundbrief

Krafft von Heynitz an seinem neunzigsten Geburtstag

Kurz nach seinem 92. Geburtstag ist Krafft von Heynitz am 1. November 2015 heimgegangen. Er ist Gründer des Gartenrundbriefs und zählt zu den Pionieren der Biodynamischen Wirtschaftsweise. Demeter Vorstandssprecher Alexander Gerber würdigt den engagierten Bauern und Berater als Menschen, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, Landwirte und Gärtner in die Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise einzuführen und Höfe über lange Jahre zu begleiten.

1959 schrieb er auf seiner Schreibmaschine die ersten Zeilen des Gartenrundbriefs. Danach organisierte er 36 Jahre lang, zusammen mit seiner Ehefrau, Redaktion und Versand in Eigenregie. So wurde die Biodynamische Wirtschaftsweise auch bei Hobbygärtnern bekannt und beliebt. Viele Jahre betreute Krafft von Heynitz die ersten baden-württembergischen Gartengruppen.

Bei seinem außerordentlichen Engagement war ihm immer besonders wichtig, den anthroposophischen Hintergrund auf eine einfache, nachvollziehbare Art den Menschen näher zu bringen. Dazu schrieb er für den Ulmer Verlag die beiden erfolgreichen Bücher „Kompost im Garten“ und „Das biologische Gartenbuch“, die heute nur noch antiquarisch angeboten werden.

In Baden Württemberg hat Krafft von Heynitz zusammen mit Fritz Strempfer die Arbeit der Bauernschule Hohenlohe maßgeblich mit gestaltet, den Demeter Landesverband gegründet und aufgebaut. Krafft von Heynitz war zudem maßgeblich an der Gründung der Beratungsdienste für ökologischen Landbau in Schwäbisch Hall und Ulm beteiligt. 1996 bekam er die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen. Ab 1991 engagierte sich Krafft von Heynitz am Wiederaufbau der Biodynamischen Wirtschaftsweise in seinem Heimatland Sachsen. Selbst im hohen Alter blieb er ein geschätzter Ratgeber der biodynamischen Bewegung. „Sein Vermächtnis wirkt weiter“, betont der ehemalige Geschäftsführer von Demeter Baden-Württemberg, Johannes Ell-Schnurr.

Die Redaktion wird Krafft von Heynitz immer in guter Erinnerung behalten und sich gerne an seine aufbauenden Anrufe bis kurz vor dem Umzug ins Johanneshaus nach Öschelbronn erinnern. Oft gab er Anregungen und Lobe mit auf den Weg. Wir wünschen uns sehr, dass sich der biodynamische Anbau im Garten im Sinne des Pioniers weiter verbreiten wird und durch viele neue Gartengruppen und -mitglieder noch mehr Früchte tragen wird.