Bachelorarbeit über Fleischqualität von Kälbern aus kuhgebundener Aufzucht gewinnt BioThesis Forschungspreis

bei der Preisverleihung Forschungspreis BioThesis für Hohenheimer Bachelorarbeit auf der Biofach 2024

v.l.n.r.: Anja Frey (Landesvorständin Demeter Landesverband Baden-Württemberg e.V.), Dr. Christoph Reiber (Geschäftsführung Demeter Landesverband Baden-Württemberg e.V.), Katharina Gänger (Edeka Südwest), Preisträgerin Paula Henzl, Rolf Holzapfel (Geschäftsführer Demeter HeuMilchbauern).

 

Die Bachelorarbeit von Paula Henzl mit dem Titel „Determinanten der Fleischqualität und -leistung von Kälbern aus der kuhgebundenen Aufzucht“ wurde mit dem renommierten BioThesis Forschungspreis ausgezeichnet. Ihre Arbeit entstand im Rahmen des vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderten Projektes „WertKalb®- Innovative Strategien für eine ethische Wertschöpfung der Kälber aus der ökologischen Milchviehhaltung“ an der Universität Hohenheim.

Die Forschungsarbeit basierte auf der Auswertung von Kälberschlachtdaten, Fleischqualitätsanalysen und einer Befragung von Landwirten, die ihre Kälber an der Kuh großziehen. Die Ergebnisse zeigten eine hohe Abhängigkeit der Leistungsmerkmale vom individuellen Betriebsmanagement, einschließlich Kontaktzeiten von Kuh und Kalb, Fütterung und Form der Kälberaufzucht, sowie Schlachtalter und -gewicht. Auch Geschlecht und Rasse der Kälber spielten eine Rolle, wobei weibliche Kälber höhere Fettgehalte und frühere Schlachtreifen aufwiesen. Kreuzungstiere zeigten tendenziell bessere Leistungs- und Qualitätsmerkmale als reine Braunvieh- oder Fleckviehkälber. Die Qualitäten des Bio-Kalbfleisches erzielten allesamt gute Werte. Sensorische Bewertungen ergaben, dass die Fleischqualität im besten Drittel der Skala lag.

In der Laudatio zu Ehren von Paula Henzl, betonte Dr. Christoph Reiber, Geschäftsführer des Landesverbandes Baden-Württemberg e.V., die hervorragende wissenschaftliche Qualität der Arbeit und die Relevanz des Arbeitsthemas für die Weiterentwicklung einer zukunftsfähigen Bio-Milch und Fleischproduktion und somit für eine nachhaltige Bio-Land- und Lebensmittelwirtschaft: „Die trans- und interdisziplinäre Forschung in Zusammenarbeit mit den Universitäten und Praxispartnern der Wertschöpfungskette ist für die Weiterentwicklung und Vermarktung von Bio-Kalbfleisch aus artgerechten Haltungssystemen sehr wichtig.“ Dr. Reiber betonte, dass sich in den letzten Jahren immer mehr Landwirt:innen Interesse an der Haltungsform signalisieren, obwohl die kuhgebundene Kälberaufzucht für viele Betriebe eine große Herausforderung bezüglich der betrieblichen Umsetzbarkeit, der Wirtschaftlichkeit und der wertschöpfenden Vermarktung der Bio-Kälber ist.

Dass die kuhgebundene Kälberaufzucht und die regionale Vermarktung der Kälber in größerem Umfang möglich sind, zeigen die regionalen Erzeugergemeinschaften Demeter Heumilchbauern und der Bruderkalb-Initiative Hohenlohe. Alle dort angeschlossenen Betriebe ziehen ihre Kälber an der Kuh groß und vermarkten diese über die Erzeugergemeinschaften an Partner wie die Edeka Südwest Fleisch und die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall.

Abschließend bedankte sich Reiber bei diesen Partnern für deren Unterstützung bei der Datenerhebung und beglückwünschte Paula Henzl auch im Namen der Gutachter der Arbeit, Prof. Mizeck Chagunda und Prof. Nanette Ströbele-Benschop, zum BioThesis Forschungspreis.

Mehr unter: https://biothesis.org/ und hier.

Laudatio von Dr. Christoph Reiber für Paula Henzl zum Biothesis Award, Copyright Nuernberger Messe, Frank Boxler

Laudatio von Dr. Christoph Reiber für Paula Henzl zum BioThesis Award, Copyright Nuernberger Messe, Frank Boxler