Mit Blick auf Brüssel: Protest gegen neue Gentechnik

Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft

Auch für neue Gentechniken muss die Kennzeichnung verpflichtend bleiben!

Zum politischen Aschermittwoch der Grünen in Biberach kamen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Die Gelegenheit nutzten auch Vertreter:innen des Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft zu einer Reise nach Oberschwaben.

Auch für neue Gentechniken muss die Kennzeichnung verpflichtend bleiben!

Gemeinsam mit Landwirt:innen aus verschiedenen Verbänden machten sie ihre Forderung nach verpflichtender Kennzeichnung der neuen Gentechniken laut und forderten die Politik auf, sich auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene klar für die Beibehaltung der Regulierung einzusetzen.

Dazu Bärbel Endraß, Landwirtin und Vorständin der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft  Baden-Württemberg: „Eine gentechnikfreie konventionelle und ökologische Landwirtschaft wäre in kleinstrukturierten Gebieten nicht mehr möglich. Absatzmärkte und regionale Wertschöpfungsketten würden wegbrechen. Wir Bäuer:innen fordern, auch weiterhin gentechnikfrei erzeugen zu können. Eine Risikoprüfung von GVO-Produkten entsprechend dem Vorsorgeprinzip in der EU und eine geklärte Haftungsfrage sind dafür unabdingbar. Wir Erzeuger:innen fordern freien Zugang zu Saatgut, das nicht durch Patentansprüche blockiert ist!“

Ausführliche Forderungen in Bezug auf die verpflichtende Kennzeichnung der neuen Gentechnik hatte das Bündnis mit breiter Unterstützung aus Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz in Baden-Württemberg bereits im November formuliert. Die Forderungen hier zum Nachlesen

Zum Hintergrund: Aktuell wird in Brüssel unter Einfluss von Lobbyarbeit großer Agrarkonzerne über eine mögliche Deregulierung der neuen Gentechniken (NGT) diskutiert. Seitens der EU-Kommission fanden verschiedene Befragung statt, bei denen die geplanten Deregulierungsszenarien offensichtlich wurden. Diese Deregulierungspläne hätten zur Folge, dass das Vorsorgeprinzip, die Risikoprüfung und die Wahlfreiheit der Verbraucher:innen außer Kraft gesetzt werden. Eine gentechnikfreie konventionellen und ökologische Landwirtschaft wäre nicht mehr möglich.

Zum Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft: Das Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft setzt sich durch politische Lobbyarbeit, aktive Vertrauens- und Vernetzungsarbeit und die Durchführung unterschiedlicher Aktionen und Informationsveranstaltungen für den Erhalt der gentechnikfreien Landwirtschaft in Baden-Württemberg und für gentechnikfreie Lebensmittel ein.

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Protest gegen neue Gentechnik