Demeter-Landwirt:innen engagieren sich ehrenamtlich in Regionalgruppen, sie sind für Berufskolleg:innen als Vertrauenspersonen ansprechbar, sie vertreten ihre Anliegen im Landesvorstand oder als Delegierte im Gesamtverband.
Für Verbraucher:innen sind in 13 Demeter-Kulturregionen Baden-Württembergs Bauernhöfe, Gärtnereien, Weinbau, Hofläden und Ferienwohnungen sichtbar. So wird die biologisch-dynamische Gemeinschaft von Erzeuger:innen, Verarbeiter:innen, Gastronomie und Handel transparent.
In kaum einer Region hat die Landschaft die Landwirtschaft und deren Menschen so geprägt wie auf und entlang der Schwäbischen Alb. Die kargen, steinigen Böden, die höhenbedingte kurze Vegetationszeit, die Abgeschiedenheit früherer Tage – das alles wirkt sich auf die Art und Weise aus, wie wir biodynamischen Bäuerinnen und Bauern auf der Alb unsere Höfe betreiben.
Im württembergischen Teil des Allgäus wirken mehr als 60 biodynamisch arbeitende Höfe. Wir Bäuerinnen und Bauern hier ganz im Süden des Ländles organisieren unsere biodynamische Arbeit und leben unsere Gemeinschaft in drei Arbeitsgemeinschaften: der AG Oberland, der Kulturgemeinschaft und der AG Württembergisches Allgäu.
Einheit in Vielfalt. Das beschreibt die Demeter Arbeitsgemeinschaft im Badischen Odenwald am treffendsten. Denn die unterschiedlichen Regionen hier im Odenwald bringen auch unterschiedliche Böden und Bedingungen mit sich.
Wir Demeter-Höfe am Bodensee stehen für Vielfalt und Gemeinschaft. Die Natur hier gönnt uns reichlich: ergiebige Böden, viele Sonnenstunden und günstiges Klima. So entsteht die ganze Vielfalt landwirtschaftlicher Produkte: Im milden Klima direkt am See gedeihen etwa biodynamische Äpfel, Birnen, Beeren, oder auch Wein und Hopfen. Im Hinterland wächst Gemüse. In höheren Lagen finden wir gute Bedingungen für Getreide wie Dinkel oder Weizen, oft aus alten Sorten, oder Grünland für unsere wesensgemäße Viehhaltung, mit der wir Fleisch, Wurst und Käse erzeugen.
Gerne wird unsere Region auch „schwäbisch Sibirien“ genannt. Einfach aus dem Grund, weil es hier „immer einen Kittel kälter" zu sein schein. Unsere Betriebe liegen in einer Bio-Musterregion. Das heißt in den beiden Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe-Kreis mit insgesamt 46 Städten und Gemeinden. Charakterlich bezeichnen wir Hohenloher uns selbst gerne als umgänglich, robust und traditionsverbunden - manche nutzen dafür auch den Begriff "stur".
Wir biodynamischen Landwirte fühlen uns im Kraichgau manchmal allein auf weiter Flur. Oft sind wir die einzigen Vollerwerbsbetriebe, die es überhaupt noch gibt – in einer Region, die recht zersiedelt ist. Zwar ist der Kraichgau für Ackerbau bekannt, aber bei uns gibt es nur noch selten Tiere auf den Höfen. Doch zum biodynamischen Verständnis gehört der Hofkreislauf mit Tierhaltung, die wir Demeter-Landwirt*innen für den Humus-Gehalt unserer Böden brauchen.
Kuckucksuhren, Schwarzwälder-Kirschtorte, Kässpätzle und Maultaschen kommen einem in den Sinn, wenn man an den Schwarzwald und die Schwäbische Alb denkt. Über diese Exportschlager hinaus, haben diese Regionen noch viel mehr zu bieten. Die vielseitige Landschaft ist gezeichnet durch dunklen Nadelwald, Seen und Flüsse, Schlösser, Burgen und Schluchten und somit einer der meistbesuchten Erholungsräume in Deutschland.
Wir wundern uns manchmal über Menschen, die aus unserer Sicht entfremdet von der Natur leben, denn wir Demeter-Landwirt:innen in der Region Nordschwarzwald leben traditionsbewusst umgeben von Wäldern, Wiesen, Flüssen und Bächen. Und das aus Überzeugung! Wir praktizieren biodynamische Landwirtschaft in erster oder auch schon zweiter Generation in einer der bekanntesten Ferienregionen Deutschlands und erhalten somit Wiesen, Hecken und Streuobstwiesen.
Wir sind im wahrsten Sinne der Worte von der Sonne verwöhnt. In unserer südlichsten Demeter-Kulturregion widmen sich - wie nirgends sonst in Deutschland - biodynamische Gärtner:innen, Landwirt:innen und Winzer:innen auf mehr als 50 biodynamischen Höfen, Gärtnereien und Weingütern dem Anbau sonnenbedürftiger Kulturen.
Die Vielfalt der Landschaft hier auf der Ostalb prägt die Arbeit von uns biodynamischen Bäuerinnen und Bauern: Entlang der vielen typischen Steilhänge überwiegen Grünland und Milchwirtschaft. Die Ebenen eignen sich für Ackerbau und Gemüsebau. Entgegen des Trends in der Landwirtschaft bewegen sich unsere Betriebe weg von der Spezialisierung, hin zu mehr Vielfalt. Statt drei oder vier Kulturen bauen wir je Hof wieder bis zu zwölf verschiedene an. So haben in den vergangenen Jahren Zuckerrüben, Sonnenblumen, Raps, Linsen, Leindotter, Buchweizen, Ackerbohnen, Erbsen und auch Emmer und Einkorn zurück auf unsere Felder gefunden.
In Stuttgart, nicht gerade als „Öko-Stadt“ bekannt, hält das Bio-Restaurant „Lässig“ sehr gelassen die Fahnen hoch. Doch was „Bio“ generell betrifft, gilt es in Kantinen, Mensen und Außer-Haus-Verpflegung noch viel aufzuholen in der Landeshauptstadt. Wenn Nordlichter an das Image von Stuttgart denken, fällt ihnen wohl eher Gottfried Daimler ein, als das Ehepaar Heinze. Dabei haben diese Pionier:innen, nach dem zweiten Weltkrieg von Stuttgart aus, Aufbauarbeit für die biologisch-dynamische Landwirtschaft in ganz Deutschland geleistet.
Verwöhnt sind wir im südwestlichsten Zipfel von Deutschland: So mild und warm das Klima! So lieblich die Landschaft! In der Oberrheinebene zwischen Freiburg und Basel und speziell am vulkanischen Kaiserstuhl profitieren wir von einem mediterranen Mikroklima. Wobei uns die zunehmend heißeren Sommer auch zu schaffen machen und zur Suche nach neuen Bewässerungslösungen aufrufen.
Im Arbeitskreis Bonndorf treffen sich die Menschen die Landwirtschaft und Gemüsebau betreiben und deren Höfe auf rund 600 m über dem Meer liegen, teilweise auch höher, wenige liegen tiefer. Wir alle wirtschaften biodynamisch in einer abwechslungsreichen Landschaft, meist mit guter Fernsicht. Unsere Demeter-Kühe mit Hörnern, unsere Rinder und Ziegen sind hier gerne als Landschaftspfleger gesehen.