Im Biogarten geht es darum, besonders widerstandsfähige, kräftige und gesunde Pflanzen heranzuziehen. Dabei konzentriert sich der Biogärtner aber nicht nur auf die Pflanzen, sondern besonders auch auf ideale Wachstumsbedingungen. Dazu gehört, dass der Boden einen optimalen Humusgehalt hat, die Nährstoffversorgung stimmt und der richtige Standort gewählt wird. Außerdem spielt die Anzahl und Lebendigkeit der Bodenorganismen eine große Rolle. Es wird versucht im Boden ein Millieu zu schaffen, in dem diese wichtigen Lebewesen optimale Bedingungen vorfinden. Denn, nur dann können sie die Pflanzen mit den jeweils nötigen Nährstoffen versorgen. Eine optimale Bodenfruchtbarkeit stellt sich ein. Die Pflanze wird dabei gefordert, da sie mit den Bodenlebewesen Stoffe austauscht. Sie muss sich richtig "anstrengen", um ihre "Nahrung" zu bekommen und bildet dadurch viele kräftige Wurzeln aus. Ein gesundes, starkes Wurzelwerk sorgt natürlich auch oberirdisch für eine kräftige Pflanze. Besonders der Rohfasergehalt in Blatt und Stengel von Biopflanzen ist hoch. Das bedeutet, dass sie von einem stabilem Gerüst getragen werden. Für den Menschen stellen solche Pflanzen eine hochwertige Nahrung dar - und vor allem schmeckt Biogemüse ausgesprochen gut.
Hier geht es darum, wie die Pflanze am schnellsten und einfachsten an die nötigen Nährstoffe gelangt. Dafür wird meistens leichtlöslicher Mineraldünger gegeben, den die Bodenorganismen nicht mehr aufschließen müssen. Das Resultat ist, dass die Pflanze im Überfluss lebt und selbst nichts mehr groß zu tun braucht, um an die Nahrungsquelle zu kommen. Die Wurzeln brauchen den Boden nicht tief zu durchdringen. Die Pflanze schießt schnell in die Höhe, wird aber gleichzeitig anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge, da ihr die kräftigende Basis fehlt. Getreide beispielsweise, dass stark mineralisch gedüngt wird, bildet viel Eiweiß im Korn. Gleichzeitig wird aber auch der Halm weich und stellt damit ein gefundenes Fressen für Schädlinge dar, die sich aus dem weichen Halm optimal mit den Pflanzensäften versorgen können. Chemischer Pflanzenschutz ist dann unerläßlich.
Die Gründüngung
Wer seinen Garten im nächsten Frühjahr auf "Bio" umstellen möchte, der kann schon im Herbst davor mit einer Gründüngung den Boden ideal vorbereiten. Besonders Bodenlockerung, Verbesserung der biologischen Aktivität und Erosionsschutz stehen bei der Herbst-Gründüngung im Vordergrund. Auf abgeernteten Beeten kann sie hervorragend ausgesät werden.Bis Ende August eignen sich: Buchweizen, Phacelia, Klee, Ackerbohne, Sommerwicke. Bis Mitte September: Inkarnatklee, Gelbsenf, Ölrettich, Landsberger Gemenge. Bis Anfang Oktober: Wickroggen (Zottelwicke und Grünroggen) - wegen der längeren Wachstumszeit geeignet für Kulturen ab Ende April/Anfang Mai. Bis Mitte Oktober: Winterwicke. Nach Mitte Oktober: Grünroggen zur späten Winterbegrünung, eventuell plus Winterwicke. Der Roggen bildet schnell viele Wurzeln. Die Wicke ist ein Tiefwurzler mit einem intensiven Wurzelgeflecht. Beide Pflanzen sind frosthart und können im Frühjahr, etwa zwei Wochen bevor das Beet benutzt wird, untergehackt werden. Auch im Frühjahr, ein bis zwei Monate vor der Pflanzperiode, kann eine Gründüngung ausgesäät werden. Dazu eignen sich Kreuzblütler wie Senf oder Raps, Phacelia (Bienenfreund) und verschiedene Kleesorten. In dieser Jahreszeit steht die Nährstoffversorgung im Vordergrund. Durch das spätere Einhacken dieser Biomasse wird der Boden besonders effizient mit Nährstoffen angereichert und gelockert.
Bio-Saatgut gibt es unter anderem bei:Bingenheimer Saatgut AG Kronstr. 24 61209 Echzell Tel. 06035/1899-0 Fax 06035/1899-40www.bingenheimersaatgut.de
Die Bodenuntersuchung
Sie spielt im Biogarten eine zentrale Rolle, weil es darum geht, das Wechselspiel zwischen Boden und Pflanze zu optimieren: womit die Erde angereichert werden muss, welche Nährstoffe ihr fehlen oder welche sie im Überfluss zur Verfügung hat. Ob er zu fest oder zu locker ist, das geht nur aus einer fundierten Bodenanalyse hervor. Am besten ist es, die Probe zu einem versierten Analyseinstitut zu schicken. Das Labor AGROFOR Consulting & Products ist für den Bioanbau besonders zu empfehlen, weil es den Hobbygärtner nicht nur mit den verschiedenen Werten der chemischen Analyse versorgt. Es liefert ihm auch ganz konkrete Empfehlungen für den Bioanbau. So zum Beispiel, mit welchem organischen Dünger der Boden versorgt werden sollte und welche Kompostmengen nötig sind, um bestimmte Nährstoffdefizite auszugleichen. Mancher Gärtner wird überrascht sein, wie hoch sein Boden mit Phosphor und Kali versorgt ist. Oft reicht es für die nächsten Jahre aus. Außerdem werden Empfehlungen ausgesprochen, wie und in welchem Maße der Boden gelockert werden sollte. Alle etwa fünf Jahre sollte eine Bodenuntersuchung gemacht werden.AGROFOR Consulting & Products Dipl.-Ing. agr. Oliver Wegener Wiesenstr. 36 35435 Wettenberg Tel. 0641/980 356 Fax 0641/980 357 Mobil 0172/6755852 agrofor@t-online.dewww.agrofor.de
Dem Kompost kommt die Aufgabe zu, im Boden wie ein Katalysator die Arbeit der Mikroorganismen anzukurbeln. Damit er im nächsten Frühjahr zum Beginn der Pflanzperiode diese Starterfunktion besonders gut übernehmen kann, wird er im biologisch-dynamischen Garten im Herbst mit den speziell hergestellten Biodynamischen Präparaten geimpft. Sie bestehen aus Schafgarbe, Kamille, Brennnessel, Eichenrinde, Löwenzahn und Baldrian. Die Präparate beschleunigen die Rotte und der Stoffumsatz wird verbessert. Mit einem so präparierter Kompost wachsen die Wurzeln kräftig und dringen tief in den Boden ein. Empfehlenswert sind auch Kompostvliese, die im Handel angeboten werden. Der Kompost kann die entstehende Wärme besser speichern und wird vorm Austrocknen geschützt. Ab- und Umbau des Pflanzenmaterials wird beschleunigt.Bezugsadresse Kompostvlies:Demeter-Gärtnerei Stefan Berg Niederfeld 1 79589 Binzen Tel. 07621/968 310 info@bergbinzen.dewww.bergbinzen.de
Mitglieder von Demeter-Gartengruppen erhalten die Biologisch-Dynamischen Präparate einmal jährlich kostenlos. Andere Interessenten können sich bei Demeter-Bauern in der Nähe beraten lassen oder Einführungsseminare zur Biodynamischen Wirtschaftsweise besuchen.Bezugsadressen Biodynamische Präparate:Internationale biologisch-dynamischen Präparatezentrale Brunnenhof Mäusdorf Hohe Str. 25 74653 Künzelsau Tel. 07940/2230 Fax 07940/4911 brunnenhof@biodynamischbewegt.dewww.praeparatezentrale.de -Präparatekiste – Simon Steiner EU Rackersberg 7 23730 Neustadt i.H.www.praeparatekiste.de -Forschungsring e.V. Dr. Uli Johannes König Brandschneise 5 64295 Darmstadt Tel. 06155/8421 16 Fax 06155/8421 25 koenig@forschungsring.dewww.forschungsring.de