Schweisfurth Stiftung zeichnet besonderen Einsatz für Tierwohl aus

Dass Genuss, Qualität und ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur und mit Tieren auch in der Außer-Haus-Verpflegung möglich sind, zeigen Renate Lieb und Günther Saiger mit ihrem Gastronomiebetrieb „Scheunenwirtin“ rund 60 Kilometer entfernt von Stuttgart. Dieses Engagement zeichnete die Münchner Schweisfurth Stiftung und der europäische Köche-Verband Euro Toques in Bartholomä aus mit der Verleihung der "Tierschutz-Kochmütze" an die Inhaber:innen des Guts Renate Lieb und Günther Saiger.

Nina Weis, Gastro-Referentin des Demeter-Verbands, gratulierte den beiden zur „Tierschutz-Kochmütze“. Diese, so stellt sie heraus, hätten die Gastronom:innen mitsamt den Landwirt:innen, die hinter den Produkten stehen, für ihre ganz besondere  „Herzensküche“ verdient: „Hier wird nicht nur grundsätzlich im Holzofen, gerne auch mit alten Sorten und vor allem mit besten regionalen Produkten gekocht, sondern auch mit einem großem Herz für Nachhaltigkeit.“

Tim Kiesler, Vorstand von Demeter Baden-Württemberg, ist selbst immer wieder gerne zu Gast in Bartholomä – und begeistert vom Essen wie vom Konzept: „Die Scheunenwirtin zeigt eindrücklich, wie Regionalität, Tierwohl und herausragender Genuss harmonieren können. So leistet die Demeter-zertifizierte Gastro- und Eventstätte nicht nur einen direkten Beitrag, sondern erfüllt einen wichtigen Bildungsauftrag zur bewussten und nachhaltigen Ernährung in der Gesellschaft.“

Für regionale Rohstoffe sorgt das gemeinsame Netzwerk. Das besteht aus einem guten Dutzend Demeter-Höfen sowie aus mehr als 30 biozertifizierten regionalen Lieferant:innen. Wie etwa der Demeter-Hof von Manfred und Bettina Schmid: Der mehrfach für seine artgerechte Nutztierhaltung ausgezeichnete Betrieb aus Westhausen beliefert die Scheunenwirtin direkt mit Eiern und Geflügel.

Dass regionale Bio- und Demeter-Küche so nachhaltig möglich ist, dazu tragen auch die Gäste bei – denn die müssen mitziehen! Im Vergleich zur klassischen Gastronomie läuft in Bartholomä einiges anders. Denn in den Ofen bzw. auf die Teller kommt nur, was die Saison bietet oder was gerade an tierischen Produkten verfügbar ist. Das Restaurant öffnet ausschließlich auf vorherige Reservierung zu festgelegten Anlässen und Terminen. Das erhöht die Planungssicherheit für die Landwirt:innen wie auch für die Küche. „Bei uns können die Gäste nicht wild wählen. Sie teilen uns nur mit, was sie nicht essen möchten. Davon abgesehen kommt Köstliches davon auf den Tisch, was der Rhythmus der Bio-Landwirtschaft zu diesem Moment anbietet“, beschreibt „Scheunenwirt“ Günther Saiger das Prinzip. Dass dieses so gut funktioniert, liegt daran, dass der gute Ruf der Scheunenwirtin-Küche längst überregional hörbar ist. Scheunenwirtin Renate Lieb ergänzt: „Wer hier isst, der schätzt den behutsamen Umgang mit der Natur ebenso wie den Erhalt alter Nutzpflanzen und Nutztierrassen unserer Höfe. Wenn die Gäste spüren, dass sie eine Küche bekommen, die woanders nicht zu haben ist, und wo man beim Essen merkt, dass wir mit den ökologisch wirtschaftenden Bauern Hand in Hand arbeiten, dann schmeckt das Gesamtbild.“

Konrad Geiger, Jury-Mitglied der Initiative Tierschutz auf dem Teller und Präsident von Euro-Toques Deutschland, ist begeistert: „Das Team des HofGuts Scheunenwirtin zeigt, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Tier und Natur auch in der Außer-Haus-Verpflegung möglich ist. Qualität, Regionalität sowie ökologische Erzeugnisse stehen bei der Scheunenwirtin genauso wie Tierwohl und Handwerk ganz oben auf der Agenda. Das HofGut trägt als Botschafter den Tierschutz auf dem Teller in die kulinarische Welt hinaus.

Das HofGut Scheunenwirtin überzeugte die Jury durch sein umfangreiches Nachhaltigkeitskonzept. Alle Zutaten für die Gerichte stammen zu 100 Prozent aus ökologischer Landwirtschaft und werden zum größten Teil im Umkreis von nur 50 Kilometern produziert. Besonders im Blick hat das Küchenteam der Scheunenwirtin das Wohl der Tiere: Das Fleisch wird von Bauern bezogen, die alte, früher für die Region typische Nutztierrassen halten. Es wird darauf geachtet, dass die Tiere viel im Freien sind und stressfrei, möglichst am Bauernhof direkt geschlachtet werden. Schließlich verarbeitet das Hofgut das gesamte Tier: von der Schnauze bis zum Schwanz. Dafür werden traditionelle Methoden zur Fleischreifung angewendet und Wurst sowie Bouillon selbst gemacht.

Über die Initiative Tierschutz auf dem Teller

In Restaurants, Mensen oder Kantinen spielt die Haltung der verarbeiteten Tiere meist noch eine untergeordnete Rolle. Mit der Initiative Tierschutz auf dem Teller fördert die Schweisfurth Stiftung die stärkere Verankerung des Tierschutzgedankens in der Außer-Haus-Verpflegung. Gemeinsam mit dem europäischen Köche-Verband Euro Toques zeichnet die Stiftung seit 2008 Betriebe aus, die besonders bei den Zutaten tierischen Ursprungs auf artgerechte Haltung, regionale Herkunft und Nachhaltigkeit achten.

Mehr Informationen:

www.scheunenwirtin.de

www.demeter-bw.de/demeter-bw/aktuelles/herzenskuche-aus-dem-holzofen

www.schweisfurth-stiftung.de/tierwohl/tierschutz-auf-dem-teller

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