BioDorf Eichstetten gewinnt

Die Sieger im bundesweiten Wettbewerb "BodenWertSchätzen"stehen fest. 19 "Leuchtturmprojekte" sind von einer Fachjury aus den insgesamt knapp 160 Bewerbungen für das Finale gestern Abend in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt nominiert worden. Die Hauptpreise in den fünf Kategorien gingen nun nach Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin. Mit Sonderpreisen wurden Projekte aus Berlin, Baden-Württemberg (Eichstetten am Kaiserstuhl), Nordrhein-Westfalen und Hamburg geehrt. Preisträger und Platzierte freuen sich über insgesamt 75.000 Euro, die der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgelobt haben. Für die Generalsekretäre Dr. Heinrich Bottermann (DBU) und Prof. Dr. Günther Bachmann (RNE) ist dies ein Signal weit über den Bodenschutz hinaus.

Christian Hiß - einzigartiges Engagement für die Bodenfruchtbarkeit 

Mit Sonderpreisen (jeweils 5.000 Euro) ausgezeichnet wurden Barbara Geiger (Berlin) mit ihrem Projekt "Fräulein Brehms Tierleben", das BioDorf Eichstetten (Baden-Württemberg), die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (Bad Honnef, Nordrhein-Westfalen) für ihre Feldrandschilder "Wir stehen auf Boden" und die Susila Dharma - Soziale Dienste (Hamburg) für ihr Projekt zur nachhaltigen ländlichen Entwicklung in Karnataka, Indien. Den Sonderpreis für Eichstetten nahmen Bürgermeister Michael Bruder, Wilhelm Rinklin von Naturkost Rinklin und Christian Hiß Gründer und Vorstand der Regionalwert AG entgegen. Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld soll im Sinne des Wettbewerbs dem Thema der Bodenfruchtbarkeit zugutekommen. 

Auszug aus der Laudatio des Jurypaten Uwe Greff, (BioBodenGenossenschaft) 

„Die Idee des biologischen Landbaus wurde vor über 60 Jahrenaus englischer Kriegsgefangenschaft mit nach Eichstetten gebracht. In der Folge stellten sechs Landwirte aus Eichstetten auf den biologischen Landbau um. Heute kann die Gemeinde auf ihrer Gemarkung ca. 26 % anerkannt ökologisch bewirtschaftete Fläche vorweisen, fast 5-mal so viel wie der Bundesdurchschnitt. Eichstetten hat sich dafür eingesetzt, dass die Bodenfruchtbarkeit in der Gemeinde geschützt und von vielen Bürgern geschätzt wird. Als Vorreiter wurden wesentliche Impulse für den ökologischen Landbau in Deutschland gesetzt und darüber hinaus die Verbraucher über die Besonderheiten des Ökologischen Landbaus in Bezug auf den Boden und seiner Fruchtbarkeit aufgeklärt. Im Rahmen von „BodenWertSchätzen“ wird die Initiative „BioDorf Eichstetten“ mit einem Sonderpreis ausgezeichnet für ihre einzigartige Leistung, als Dorf seit 60 Jahren den ökologischen Landbau und die Fruchtbarkeit seines Bodens zu fördern.“

Die Vielzahl der Themenfelder und die eingereichten Projekte hätten "deutlich gemacht, dass engagierte Menschen und Gruppen unterschiedliche Beiträge zum Schutz des Bodens in den verschiedenen Feldern leisten können. So werden auch andere animiert, für den Schutz unseres wertvollen Bodens aktiv zu werden. Umfassender Bodenschutz kann nur gelingen, wenn die Bedeutung und der Wert der Böden, deren Gefährdung und Nutzung und die daraus resultierenden Folgen allen Bevölkerungskreisen bewusst werden", betonte DBU-Generalsekretär Bottermann anlässlich der Preisverleihung. RNE-Generalsekretär Bachmann erklärte: "Allein Deutschland verliert täglich circa 75 bis 80 Hektar Boden. Die Ursachen sind vielfältig, die Wirkung gleich: Wertvolle Böden gehen meist unwiederbringlich verloren. Dabei brauchen wir intakte Böden für den Klimaschutz, die Artenvielfalt und eine gute Ernährung dringender denn je." Der Wettbewerb habe, so Bachmann und Bottermann, die zentralen Ziele der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zum Artenschutz, zur Biodiversität, zur Vermeidung der Flächeninanspruchnahme und zur nachhaltigen Landbewirtschaftung aufgegriffen und Lösungen gezeigt. "Deutschland kann Kreativität", so Bachmann, "weil es den ausgezeichneten Projekten mit Kreativität und Engagement gelingt, die oft unterschätzte Ressource Boden aufzuwerten und interessant zu machen".

Link zur kompletten Pressemitteilung der DBU: https://www.dbu.de/123artikel36559_2362.htm

BU: Von links: DBU Generalsekretär Dr. Bottermann, Christian Hiß, BM Michael Bruder,
Wilhelm Rinklin, RNE Generalsekretär Prof. Dr. Günther Bachmann

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