Positionen und Forderungen der AÖL

„Baden-Württemberg braucht jetzt mutige Politiker, um seiner Rolle als Stammland des Ökologischen Landbaus gerecht zu werden", so Dr. Christian Eichert, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg e.V. 

Das am 13. März dieses Jahres abgegebene Wählervotum ist auch ein Bekenntnis der Bürger Baden-Württembergs zu einem mutigen Umbau der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Die beiden derzeit in Koalitionsverhandlungen stehenden Parteien haben im Rahmen der Beantwortung der Wahlprüfsteine zugesichert, ihre Politik in den kommenden Jahren entsprechend in Richtung einer nachhaltigen und deutlich sichtbareren Ökologisierung auszurichten. Diese Maßgabe aus dem Wahlkampf gilt es nun mutig anzugehen und in Regierungshandeln umzusetzen.

„Klar ist in jedem Fall: Nur Mut alleine reicht nicht, damit Veränderungen Raum greifen. Wenn der Nationalpark im Schwarzwald mit seiner großen Strahlkraft der umweltpolitische Höhepunkt der zurückliegenden Legislaturperiode war, gilt es nun Vergleichbares für die Land- und Ernährungswirtschaft anzugehen und im Koalitionsvertrag und den Haushaltsplanungen zu verankern. In der zurückliegenden Legislaturperiode wurde hier eindeutig zu wenig Mut zur Umgestaltung sichtbar“, so Dr. Christian Eichert, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg e.V. heute in Esslingen.

Als Richtschnur für die angelaufenen Koalitionsgespräche wurden den beiden Hauptverhandlungsführern Winfried Kretschmann und Thomas Strobl die Forderungen der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau übermittelt. Darin enthalten sind Positionen zum Ressortzuschnitt, zur Ausstattung und Ausrichtung der Agrarförderprogramme, zum Schutz des Grundwassers als gesamtgesellschaftliche Herausforderung, zum Öko-Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“, sowie zur Forschungsförderung. Die Forderungen und Positionen können unter www.oekolandbau-bawue.de nachgelesen werden.

An die beiden Hauptverhandlungsführer richtete Eichert einen Appell: „Bayern mit seiner konservativen Regierung beweist derzeit ganz Deutschland, wie man eine fortschrittliche und mutige Ökolandbau-Politik betreibt. Der dortige CSU-Minister Helmut Brunner hat die wirtschaftliche Bedeutung des Sektors und die darin liegende Chance für viele derzeit noch konventionell arbeitende Landwirte erkannt. Am bayrischen Leitbild sollten sich die Grünen und die CDU bei der Aushandlung eines Koalitionsvertrags orientieren.“

Eichert sicherte zu, dass man die Parteien auf dem Weg des Umbaus der Agrar- und Ernährungswirtschaft unterstützen werde. Zugleich signalisierte er stellvertretend für alle ökologisch wirtschaftenden Erzeuger im Lande, dass man die zukünftige Landesregierung am bayrischen Vorbild messen werde. „Baden-Württemberg braucht jetzt mutige Politiker, um seiner Rolle als Stammland des Ökologischen Landbaus gerecht zu werden“, so Eichert abschließend.

Weitere Informationen und die AÖL-Wahlprüfsteine zur Landtagswahl 2016 finden Sie unter www.oekolandbau-bawue.de