Neues Gewächshaus der Pestalozzi-Gärtnerei

Zur Eröffnung konnten Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Klaus Fickert & Peter Ehleiter (Edeka Südwest), Bernd Löhle (Stiftung Pestalozzi-Gärtnerei) und weitere Gäste die ersten Tomaten ernten: „Ich freue mich sehr, dass es wahr wurde und wir nun gemeinsam die ersten Tomaten aus dem neuen Gewächshaus ernten können. Wir waren immer davon überzeugt, dass wir mit dem Projekt einen ökologischen und sozialen Mehrwert schaffen und sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir von unseren Geschäftspartnern, aber auch vom Demeter-Verband erhalten haben“, sagt Bernd Löhle. 

Klimaresistenter Anbau, lokale Versorgung und Arbeit für Gärtner:innen mit Assistenzbedarf

Im neuen Gewächshaus der Pestalozzi Gärtnerei gGmbH wachsen im Sommer Tomaten- und Gurkenpflanzen und im Winter Feldsalat und Radieschen geschützt auf Erdboden, anstatt in Granulat. Vom Dach wird Regenwasser in einem Becken außerhalb gesammelt und für die Bewässerung der Gewächshauspflanzen genutzt. Das Gewächshaus wird ohne fossile Brennstoffe beheizt.

Sie war nicht unumstritten, diese große Investition, die durch Abnahmegarantien von EDEKA und mit einem Darlehen des Gemüserings Stuttgart erfolgen konnte. Aber sie dient zum einen dem sicheren klimaresistenten, lokalen Gemüseanbau, verbunden mit dem sozialen Engagement, integrative Arbeitsplätze für Menschen mit hohem Förderbedarf zu schaffen. Im landwirtschaftlichen Bereich ist die Gärtnerei der einzige Arbeitgeber für Menschen mit Assistenzbedarf im Landkreis Konstanz. Ziel ist es, zwei bis drei Menschen mit Assistenzbedarf pro Jahr einen Job zu ermöglichen.

Landesminister Peter Hauk kommentierte das neue Gewächshaus mit 1,6 ha als „überschaubar“ und betonte, dass Landwirte verlässliche Partner für die Abnahme und Mindestpreise benötigen, um die regionale Landwirtschaft zu bewahren. Von einer autonomen Versorgung, die gerade zu Zeiten des Ukraine-Kriegs wieder neu diskutiert werde, sei man indes noch weit entfernt: nur rund 25 Prozent des Gemüses für den Markt würden vor Ort „im Ländle“ produziert.

Johannes Kamps-Bender vertrat den Demeter-Gesamtvorstand vor Ort und betonte die Wichtigkeit von regionalen Wertschöpfungsketten. „Um das Ziel von 30 Prozent mehr Bio-Landwirtschaft zu erreichen, müssen nicht nur Bund, Länder und Bio-Verbände zusammenarbeiten, auch die Verbraucher sind gefragt. Bio-Landwirtschaft braucht treue Kunden, die für eine regionale Bio-Landwirtschaft mit gerechten Löhnen wertschätzende Preise zahlen und sorgsam konsumieren.“

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