Lichtmessforum 2014 in Überlingen

Alle Akteure der Wertschöpfungskette – vom Hof bis zum Konsumenten – sitzen gemeinsam an einem Tisch. Sie diskutieren über die Probleme der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion und tauschen sich über zukunftsfähige Ideen aus.

Diese Besonderheit schafft jedes Jahr im Januar das Lichtmessforum, organisiert vom „Bündnis für biodynamische Arbeit am Bodensee“, eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus knapp 50 baden-würrtembergischen Demeter-Betrieben und Partnern.

Vom 24.–26. Januar 2014 fand die diesjährige Tagung in den Räumen des Großhandels Bodan in Überlingen statt – Arbeitstitel: „Raus aus den Krisen, rein in die Ernährungssouveränität“. 150 Interessierte besuchten das Forum. Kunden, Einzelhändler, Köche, Hausverantwortliche von Dorfgemeinschaften, Ärzte, Lehrer sowie Landwirte, Gärtner und Auszubildende stellten einen bunten Teilnehmerkreis.

„Es ist wichtig, alle Akteure der Wertschöpfungskette, insbesondere auch die Kunden und Bürger, mit dabeizuhaben, um eine gemeinsame Wahrnehmung des ganze Feldes zu ermöglichen“, betont Ulrike Schmid vom Tagungsteam des Bündnisses die Bedeutung der Vielfalt der Partner vom Hof bis zum Konsumenten. Das Lichtmessforum will alle Beteiligten ins Gespräch bringen, so dass sämtliche Akteure mehr voneinander erfahren, verstehen und zusammenarbeiten können. Landwirte sollen die konkreten Bedürfnisse der Konsumenten genauer kennenlernen, und die Bürger ein besseres Bild von den Prozessen der Landwirtschaft bekommen.

Entsprechend setzte sich auch das Programm der Lichtmesstagung aus vielfältigen Beiträgen und Referaten zusammen: Nikolai Fuchs, Präsident der Nexus Foundation eröffnete den Freitag mit einem Impulsvortrag. Am Samstag referierten die Landwirte Florian Reyer vom Heggelbachhof in Herdwangen, Slowfood-Vertreter und der Geschäftsführer der Naturata.

Die Referate am Sonntag zeigten bestehende innovative Projekte aus der Landwirtschaft wie die muttergebundene Kälberaufzucht in Rengoldshausen, das "Hänsel & Gretel-Hühnerprojekt" auf dem Tannhof oder das Projekt „2.000 qm Bodenverantwortung für jeden“ des Heggelbachhofs. Zwischen den Vorträgen gab es immer wieder ausreichend Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Gastredner Nikolai Fuchs fasste die Ergebnisse des Wochenendes zusammen: „Das große Interesse der Kunden zeigt, dass wir mit diesem Forum eine neue Plattform geschaffen haben, die nötig ist, wenn wir „Raus aus den Krisen, rein in die Ernährungssouveränität“ wollen. Der große Mainstream verstärkt die Krisen. Die Ernährungssouveränität müssen wir selber in die Hand nehmen und miteinander gestalten.“