Bio-Getreidesorten auf dem Prüfstand

Die Herausforderungen der Vorjahre bleiben für die Getreidezüchter auch 2018 dieselben: Neue Züchtungen sollen extremen Wetterlagen und neuen Krankheiten standhalten, damit sie später für Landwirte, Bäcker und letztlich die Konsumenten interessant sind. Die aktuellen Versuche und Ergebnisse stellen Berater und Züchter in den diesjährigen Besichtigungen am 25. und 26. Juni 2018 in Kleinhohenheim und Crailsheim vor. 

Die Eigenschaften neuer Getreidesorten überprüft jährlich das Landwirtschaftliche Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg als neutrale Prüfstelle an insgesamt fünf Standorten in Baden-Württemberg: Karlsruhe-Grötzingen, Kleinhohenheim, Crailsheim, Maßhalderbuch und Emmendingen. Die Ergebnisse dienen Öko-Landwirten als unabhängige Orientierung beim Einkauf von Saatgut. Die ersten Sortenversuche im Ökolandbau in Baden-Württemberg wurden bereits vor 26 Jahren von den Beratungsdiensten Ulm und Schwäbisch Hall angelegt. 

Die Besichtigungen zweier Öko-Landessortenversuche finden in der kommenden Woche statt. Landwirte, Journalisten und interessierte Endverbraucher sind herzlich willkommen, um sich gemeinsam mit den Experten direkt an den Versuchsfeldern ein Bild zu machen: 

 

Montag, 25. Juni 2018 um 19 Uhr in Kleinhohenheim (70599) 

Vorstellung der Sorten durch biodynamische Züchter, Silvia Koch (Universität Hohenheim) und Erhard Gapp (Bioland-Beratung). 

Adresse: Versuchsstation für Öko-Landbau, Kleinhohenheim 1, 70599 Stuttgart-Schönberg

 

Dienstag, 26. Juni 2018 um 19.30 Uhr in Crailsheim-Auhof (74589)

Vorstellung der Sorten durch Reiner Schmidt vom Beratungsdienst Ökolandbau Schwäbisch Hall e.V. und biodynamischen Züchtern. Treffpunkt um 19.30 Uhr direkt am Versuchsfeld vor dem Auhof links (siehe Wegbeschreibung)

 

Neu 2018: Versuche mit Composite Cross Populationen

Erstmals finden 2018 Versuche im Rahmen eines Projekts mit der Schweiz und der LTZ Augustenberg mit Composite Cross Populationen (CCP) statt. Das sind Mischungen aus verschiedenen Weizengenotypen. So wächst in einer Parzelle nicht mehr nur eine homogene Sorte mit identischen Pflanzen, wo eine Ähre der anderen gleicht, sondern man erhält durch mehrere Zuchtlinien ein Gemenge unterschiedlicher Pflanzen. Diese Mischungen sollen die Vorzüge verschiedener Zuchtlinien kombinieren und Schwächen einzelner Pflanzen besser ausgleichen, um widerstandsfähiger gegenüber ungünstigen Umwelteinflüssen zu sein und dem daraus resultierenden Krankheitsdruck besser standhalten zu können.

Das Referat Ökolandbau des LTZ am KÖLBW befasst sich gemeinsam mit seinen Schweizer Versuchspartnern von Agroscope in dem Projekt CERQUAL mit der Beschreibung dieser Populationen im Hinblick auf eine Nutzung in der landwirtschaftlichen Praxis. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Sortenprüfung mit heterogenem Material. Dementsprechend sollen Leistungspotential und Krankheitsresistenzen dieser Populationen sowie ihr Verhalten auf dem Feld erfasst und dokumentiert werden. 

In Baden-Württemberg ist dieser Versuch in die ökologischen Winterweizensortenversuche integriert. Er besteht 2018 aus sechs Composite Cross Populationen und vier Referenzsorten. Der Versuch befindet sich an allen fünf Standorten, an denen die ökologischen Landessortenversuche durchgeführt werden (Crailsheim-Auhof, Kleinhohenheim, Maßhalderbuch, Grötzingen und Forchheim a. K.). Ähnliche Versuche mit den Composite Cross Populationen finden auch an zwei Standorten in der Schweiz (Cadenazzo im Tessin und Changins im Waadtland) statt.   

Weitere Infos (und Anmeldung) für alle oben genannten Veranstaltungen:

  • Landwirtschaftliches Technologie Zentrum, Frau Gabi Schwittek, Neßlerstr. 23-31, D 76227 Karlsruhe, Tel.: 0721/9468-170, Fax: 0721-9468-112, Email: gabi.schwittek@ltz.bwl.de, WEB: www.ltz-augustenberg.de
  • Reiner Schmidt, Beratungsdienst Ökolandbau Schwäbisch Hall e. V. , Eckartshäuserstr. 41, 74532 Ilshofen Tel.: 07904-941749, Fax: 07904-942025,E-Mail: RSchmidt@bio-beratung.de 

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