Beste Produktqualität

Möhren knabbern, eine ausgereift aromatische Tomate genießen oder die frische Milch mit Obst mixen – natürlich sind diese puren Lebensmittel lecker und besonders wertvoll. Aber der Mensch lebt nicht von frischer Nahrung allein. Wer mag schon auf Joghurt, Käse, Müsli oder Wurst verzichten? Wer schiebt niemals eine Fertigpizza in den Ofen oder wärmt rasch die Tomatensoße aus dem Glas für die bissfesten Nudeln auf? Doch wer Genuss ohne Reue will und Verantwortung für nachhaltige Agrar- und Esskultur übernimmt, achtet gerade bei verarbeiteten Produkten auf höchste Qualität. Ein entscheidender Aspekt dabei: Je weniger Zusatzstoffe eingesetzt werden, desto besser.


Bei Demeter sind nur 13 Zusatzstoffe in der Herstellung von Lebensmitteln erlaubt. In der EU-Bio-Verordnung stehen immerhin 47 Zusatzstoffe auf der Positivliste. Sie dürfen also alle für diese Bio-Lebensmittel eingesetzt werden. Die biodynamischen Hersteller sind da viel konsequenter: Verarbeitete Demeter-Produkte müssen den Anspruch erfüllen, die hohe Qualität der Rohware zu erhalten, zu fördern und für die menschliche Ernährung aufzuschließen. Entsprechende Verarbeitungs-Richtlinien fordern die handwerkliche Kunst der Hersteller heraus, denn selbst natürliche Zusatzstoffe sind nur erlaubt, wenn sie unabdingbar nötig sind – wie etwa Lab für die Käserei.

Demeter war der erste Öko-Verband, der als Vorreiter bereits 2001 beschlossen hat, die sogenannten »natürlichen Aromastoffe« nicht mehr zuzulassen.

Zugesetzte Aromastoffe gaukeln dem Geschmacks- und Geruchssinn etwas vor, das gar nicht vorhanden ist. Demeter-Lebensmittel sind unverfälscht, da können sich die Genießer ganz und gar auf ihre Sinne verlassen und echten Geschmack erkennen. Außerdem ist der Ausschluss von natürlichen Aromastoffen ein Beitrag zum vorsorgenden Verbraucherschutz: Gesundheitlich bedenkliche Inhaltsstoffe werden vermieden, Gentechnik kann nicht durch den Umweg über die Herstellung von Aromastoffen im fertigen Produkt landen. Laut EU-Bio-Verordnung können für Bio-Lebensmittel natürliche Aromastoffe eingesetzt werden. Dabei ist der Begriff irreführend, denn diese »natürlichen Aromastoffe« haben mit einer weitgehenden Naturbelassenheit nichts gemein. Sie werden aus allen möglichen tierischen oder pflanzlichen Ausgangsmaterialien mittels aufwendiger physikalischer oder biotechnologischer Methoden hergestellt. In der Regel werden sie nicht aus den Pflanzen gewonnen, nach denen sie schmecken. In Demeter-Lebensmitteln, wie zum Beispiel dem beliebten Fruchtjoghurt, kommen nur Aromaextrakte zum Zuge, also die Auszüge und Konzentrate aus den Pflanzen. Das krebsverdächtige Nitritpökelsalz ist für Demeter-Fleisch und Wurstwaren ausgeschlossen, während es für »normale« Bio-Produkte zugelassen ist.


Kaum jemand weiß, dass in konventionellem Mehl Enzyme,Emulgatoren und Ascorbinsäure zugesetzt werden.

Demeter-Bäcker bevorzugen einen ganz anderen Zusatzstoff – sie geben dem Teig für kräftiges Bauernbrot Zeit und dazu ihr ganzes handwerkliches Können sowie die Liebe zum Tun. Kein Wunder, dass sich dann die natürlichen Hefen, Milch und Essigsäuren im Brotteig auf ganz natürliche Weise optimal entwickeln und für Geschmack sorgen. Bekömmlichkeit und lange Haltbarkeit gibt´s noch dazu. Oder die Safthersteller: industrielles Konzentrat von Gemüse oder Obst ist ür Demeter-Säfte tabu. Sie werden immer frisch gepresst und weder filtriert noch mit technischen Hilfsmitteln geschönt. Auch bei den Ölmühlen gilt: Der Einsatz chemischer Hilfsstoffe ist verboten, natürliche Pressung reicht, selbst wenn die Ausbeute natürlich viel geringer bleibt. Dafür entschädigt das charakteristische Aroma. Egal in welchem Bereich der Verarbeitung: Das Weniger an Hilfsstoffen und das Mehr an handwerklicher Arbeit des Menschen garantiert authentischen Geschmack und Vielfalt statt industrieller Gleichmacherei.

 

Text: Renée Herrnkind