Abschied von Krafft von Heynitz

Kurz nach seinem 92. Geburtstag ist Krafft von Heynitz am 1. November verstorben. Am Samstag, den 7. November 2015, fand im Schloss Heynitz bei Dresden, wo Krafft von Heynitz 1923 geboren wurde, eine bewegende Trauerfeier für ihn statt. Damit rundet sich sein physischer Lebensgang. Demeter Baden-Württemberg trauert um einen Pionier.

Krafft von Heynitz zählt zu den Pionieren der Biodynamischen Wirtschaftsweise und hat sich große Verdienste um die Demeter-Gemeinschaft erworben. Demeter-Vorstandssprecher Alexander Gerber würdigt den engagierten Bauern und Berater als Menschen, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, Landwirte und Gärtner in die Biologisch-Dynamische
Wirtschaftsweise einzuführen und Höfe über lange Jahre zu begleiten.

Seine Verdienste als Bauernhelfer, Gründer und Vorstandsmitglied
In Baden-Württemberg war Krafft von Heynitz bereits unmittelbar nach dem Krieg als so genannter Bauernhelfer, wie die Berater damals genannt wurden, vor allem in der Region Hohenlohe tätig. Außerdem war er nach seiner Tätigkeit auf dem Schulbauernhof der freien Waldolfschule Engelberg, zusammen mit Fritz Strempfer maßgeblich am Aufbau der Bauernschule Hohenlohe in Weckelweiler beteiligt. Zusammen mit seiner Frau Maria-Renate waren sie in den Anfangsjahren der Bauernschule für die Heimleitung zuständig.

Im Jahr 1960 war von Heynitz zusammen mit Almar von Wistinghausen und anderen Persönlichkeiten an der Gründung von Demeter Baden-Württemberg beteiligt. Als geschäftsführender Vorstand hat er die Demeter-Landesarbeitsgemeinschaft bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1991 entscheidend geprägt. „Sein Vermächtnis wirkt weiter‘‘, betont Johannes Ell-Schnurr, Geschäftsführer von Demeter in Baden-Württemberg, „und bis heute sind die Spuren des Wirkens von Krafft von Heynitz auf verschiedene Weise sichtbar.‘‘

So war er 1989 beispielsweise mit Unterstützung durch den damaligen Landwirtschaftsminister Weiser, maßgeblich an der Gründung der Beratungsdienste für ökologischen Landbau in Schwäbisch Hall und Ulm und des Beratungsdienstes für ökologischen Obstbau in Weinsberg beteiligt. Diese Beratungseinrichtungen leisten auch heute noch wertvolle Arbeit für die ökologischen Betriebe in Baden-Württemberg.

Für seine besonderen Verdienste um die Entwicklung des ökologischen Landbaus in Baden-Württemberg wurde Krafft von Heynitz im Jahr 1996 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Krafft von Heynitz als gefragter Ratgeber
Mit der Einführung des Gartenrundbriefes, der 1959 zum ersten Mal erschien und auch heute noch auf großes Interesse stößt, hat er die Biodynamische Wirtschaftsweise auch bei Haus- und Hobbygärtnern bekannt gemacht. Als Buch-Autor vermittelte Krafft von Heynitz mit „Das biologische Gartenbuch‘‘ und „Kompost im Garten‘‘, beide erschienen im Ulmer Verlag, sein fundiertes Wissen auf gut nachvollziehbare Art und Weise.

Nach 1991 engagierte sich von Heynitz am Wiederaufbau der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise und beim Aufbau des Demeter-Hofgutes Mahlitzsch in seinem Heimatland Sachsen.

Selbst im hohen Alter blieb er ein geschätzter Ratgeber der biodynamischen Bewegung und für die ökologische Landwirtschaft; u.a. war er Beiratsmitglied in der Stiftung „Haus der Bauern‘‘ in Schwäbisch Hall.

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